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Kulturlandgewinnung

Redaktion

„Das Landwirtschaftsministerium hat im Rahmen der Kulturbodengewinnung für das Land Vorarlberg eine Umbruchfläche von 285 Hektar im Jahre 1927 vorgesehen und hierfür die notwendigen Umbruchsubventionsgelder bereits sichergestellt.


Die Bauernkammer tritt mit der ernsten Ermahnung an die Vorarlberger Landwirte in Berg und Tal heran, alles daran zu setzen, diese Magerheu- und Streueumbrüche bis Ende Dezember 1927 zusammenzubringen. ... 



Familie Feßler mit Gehilfen bei der Heuernte in Möggers ca. um 1925. Zu dieser Zeit begann der Staat, Bodenumbrüche zu subventionieren. Zur Unterstützung der Bodenumbrüche stellte die Kammer einen Leihtraktor bereit.
Familie Feßler mit Gehilfen bei der Heuernte in Möggers ca. um 1925. Zu dieser Zeit begann der Staat, Bodenumbrüche zu subventionieren. Zur Unterstützung der Bodenumbrüche stellte die Kammer einen Leihtraktor bereit.

Die weitere Bewilligung von Bodenumbruchunterstützungen in den kommenden Jahren hängt davon ab, welchen Erfolg die heurige Aktion erzielt. Es liegt nun an euch Bauern, dem Finanzministerium zu beweisen, dass staatliche Unterstützungen zur Kulturbodengewinnung fruchtbare Erfolge zeitigen.


Um die Umbruchstätigkeit zu unterstützen, wird der Bauernkammer-Traktor im Sommer den Dienst aufnehmen. Anmeldungen zur Traktorbenützung können jetzt schon an die Bauernkammer gerichtet werden. Gerade Magerheu- oder Roßheuwiesen, die zum Umbruch gelangen, sollen recht früh gemäht werden, damit der Traktor noch mindestens zwei Wochen vor Beginn des Drusches seine Arbeit aufnehmen kann….


Also die Gelegenheit nicht vergessen, um den Nichtbauern zu beweisen, dass die Landwirte jede Möglichkeit ergreifen, den Boden produktiver zu gestalten.“ (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 4/1927)


Wie sich die Zeiten ändern

Vor 100 Jahren war es die oberste Devise, mehr aus dem Boden herauszuholen. Die Bauern hatten gegenüber Staat und Bevölkerung den Beweis zu erbringen, dass sie gewillt sind, deren Erwartungen zu erfüllen. Die Prioritäten der gesellschaftlichen Ansprüche stehen heute in einem anderen Licht. Die öffentlichen Programme fördern Extensivierung und Biodiversität. So war die Landwirtschaft stets gefordert, Veränderungsbereitschaft an den Tag zu legen und fortschrittliche Wege zu gehen.


Die Rolle der Kammer war dabei, diese Veränderungsprozesse voranzutreiben und zu begleiten. Sie griff mitunter auch zu recht praxisorientierten Mitteln – damals der Gemeinschaftstraktor, später die Versteigerungsanlage und das Lebensmittellabor.


 

© Irmgard Heidegger

 
 

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